Spiez liegt am Thunersee, umragt von zahlreichen Alpengipfeln. Von diesensind die Böden geprägt. Das Wetter kann sich innerhalb kurzer Zeit ändern,mal ist es kühl, mal ist es heiss. Unter nicht immer vorteilhaftenBedingungen wird in dieser Region Rebbau betrieben – mit grossemEngagement und stets dem Bestreben, das Beste aus den Traubenherauszuholen.
Die Genossenschaft Rebbau Spiez bewirtschaftet auf nachhaltige Art undWeise eine Rebfl äche von zwölf Hektaren, die auf acht Standorte verteilt sind.Die Kooperative zählt derzeit 121 Mitglieder, die einen Anteilschein von 5000 Franken zeichnen müssen und häufi g freiwillige Einsätze im Rebberg und anDegustationen leisten.
Weinanbau in verschiedenen Höhenlagen
Die Weine werden unter dem Label «Spiezer – Alpine Weinkultur» direkt abHof und über das Internet vermarktet. Man teilt die Tropfen in verschiedeneLinien auf: See-, Berg- und Gipfelweine. Je höher hinauf, desto komplexerund rarer sind die Gewächse.
Dazu kommen die unter «See- und Bergfreunde» bezeichneten Spezialitäten.Daniela Wüthrich, ehemalige Sommelière des Victoria Jungfrau Grand Hotel& Spa im benachbarten Interlaken, ist voll des Lobes über die Spiezer Weine:Sie seien authentisch und würden das Terroir gut abbilden.
Neben den traditionellen Sorten Blauburgunder (Pinot noir) und Riesling-Silvaner werden unter der Leitung der Kellermeisterin Ursula Irionzunehmend auch sogenannte Piwi-Sorten (pilzwiderstandsfähige Sorten)angebaut. Sie müssen weniger gespritzt werden.
Zudem legt Irion einen Fokus auf Schaumweine, die es wie die trockenenBeispiele zu entdecken gilt. Ebenso lohnt es sich, den Erlebnispfad imherrlich gelegenen Spiezer Rebberg und den Rebsortengarten in derSeebucht zu besichtigen.
Bei einem Besuch der Spiezer Genossenschaft sind folgende Weinebesonders aufgefallen:
Blauburgunder Auslese Spiezer Bergsteiger 2019:
Der Wein wird im grossenHolzfass ausgebaut. Seine Merkmale: intensives Rubinrot, schönes Bouquetmit Noten von roten Beeren und leicht würzigen Anklängen, mittelschwer,stoffi g, reife Tannine, gute Säure, elegant, mittellanger Nachhall, trinkbereitmit weiterem Potenzial.
Spiezer Cabernet Jura 2019:
Der Rotwein aus einer Piwi-Sorte zeichnet sichdurch ein intensives Purpur-violett aus. In der Nase dominieren dunkleFrüchte und dezente Vanille-Noten. Der Gaumen präsentiert sich dicht,kraftvoll, mit präsenten Gerbstoff en und einer mittleren Säure. Der CabernetJura endet mit einer schönen Länge. Der Speisenbegleiter besitzt ein gutesReifepotenzial von sicher sieben, acht Jahren.
Spiezer Blanc de Noir 2019:
Wer einen erfrischenden, fruchtigen Weissweinsucht, ist mit diesem aus Blauburgunder-Trauben gekelterten Beispielbestens bedient. Er ist mittelschwer, spritzig, gut strukturiert und wird imStahltank ausgebaut. Jetzt zu geniessen, entweder als Apéro oder inKombination mit einem leichten Fischgericht.